Zeit für eine radikale Veränderung in der medizinischen Bildgebung

Der zunehmende Druck auf das Gesundheitswesen erfordert einen strategischen Umschwung

Das Gesundheitswesen steht seit Jahren unter Druck. Die aktuelle demografische Entwicklung führt dazu, dass der Druck untragbar wird, wenn wir nicht anfangen, die Dinge wirklich anders zu organisieren. Auf der Behandlungsseite werden bereits Schritte unternommen, wie die Fernüberwachung von Patient:innen. Aber in der Diagnostik ändert sich zu wenig, um dieses Problem zu lösen, insbesondere bei den wachsenden Datenmengen. Es ist an der Zeit, auch dort radikal anders zu arbeiten. 

Es kommt bereits regelmäßig vor, dass Notaufnahmen oder OP-Säle wegen Personalmangels geschlossen werden. Wie lange wird es dauern, bis es zu einem Stillstand in der Diagnostik kommt, weil es an Radiolog:innen fehlt? Schließlich ist dieser Berufsstand seit Jahren überlastet, und die Nachfrage nach onkologischer Versorgung nimmt weiter zu. Darüber hinaus herrscht ein großer Mangel an medizinischen IT-Spezialisten, die unter anderem Anwendungen und Modalitäten verwalten können.

Mut zur Innovation haben

Glücklicherweise sind sich viele Krankenhäuser bewusst, wie anfällig sie in diesem Bereich sind. Daher gibt es zahlreiche klinische Studien mit KI-Algorithmen, die den Radiolog:innen bei der Diagnose (computergestützte Diagnostik) oder der Priorisierung von Untersuchungen unterstützen. Die überwiegende Mehrheit dieser Modelle gelangt jedoch nie in den Live-Betrieb, weil nicht hinreichend deutlich gemacht werden kann, worin der Mehrwert besteht. Daher muss der Bedarf an technologischen Innovationen, beispielweise KI, stärker betont werden.

Gleichzeitig hat Corona gezeigt, dass Innovationen sehr schnell entstehen können, wenn der Bedarf klar ist. Während es für Radiolog:innen technisch schon seit Jahren möglich war, von zu Hause aus zu arbeiten, kam dies in der Praxis kaum vor. Heutzutage ist die Arbeit von zu Hause aus unter Radiolog:innen alltäglich/nicht mehr wegzudenken. Das macht es viel flexibler, in einem anderen Krankenhaus auszuhelfen, wenn der Personalmangel dort sehr groß ist. Außerdem ist es so einfacher, im Zweifelsfall ein:e Kolleg:in aus der Ferne nachschauen zu lassen, ob die Diagnose stimmt.

Integration von Arbeitsabläufen

Wir sollten versuchen, diesen Innovationsdrang beizubehalten und ihn auch in anderen Bereichen umsetzen. Ein solcher Bereich ist der Einsatz der bereits erwähnten KI-Modelle, die zum Beispiel bei der Brustkrebsvorsorge eingesetzt werden. Die Software zeigt dann an: Auf diesen Bildern habe ich definitiv nichts gefunden; auf diesen Bildern habe ich etwas gefunden, das auf Brustkrebs hinweisen könnte; und bei diesen Untersuchungen habe ich Zweifel an dem, was ich sehe. Die Software trifft keine Entscheidung, aber sie hilft dem/der Radiolog:in bei der Entscheidung, welchen Bildern er/sie die meiste Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Diese Vorhersagemodelle könnten auf viele weitere bildgebende Diagnostiken angewendet werden. Außerdem könnten sie leicht mit einer anderen Form der Priorisierung kombiniert werden, nämlich der Zeit, die das fachärztliche Personal dem/der Radiolog:in für die Prüfung der Bilder zur Verfügung stellt. Diese harten Fristen – in Verbindung mit der Vorhersage des Algorithmus – bedeuten, dass die Software viel besser planen kann als ein Mensch. Überlassen Sie daher auch diese Aufgabe der Software.

Integrierte Diagnostik

Ein weiterer Bereich ist die integrierte Diagnostik: Indem die Spezialisten viel stärker zusammenarbeiten, kommen sie gemeinsam zu einer besseren Diagnose, als wenn jeder die eigenen Bilder betrachtet. Natürlich müssen Sie dies durch Arbeitsabläufe erleichtern. Denken Sie an automatische Rückkopplungsschleifen, in denen beispielsweise ein:e Patholog:in sehen kann, was der/die Radiolog:in über einen Fall denkt, und der/die Radiolog:in sieht auch die Meinung des/der Patholog:in. Auf diese Weise verbessern Sie die Diagnostik und machen auch die Tumorboards effizienter.

Ein dritter Bereich, in dem Sie als Krankenhaus Ihre Diagnostik radikal umgestalten können, ist die personalisierte Medizin. Da es dank der Technologie um ein Vielfaches schneller und billiger geworden ist, die DNA-Profile von Patient:innen abzubilden, können Ärzt:innen besser vorhersagen, wie einzelne Patienten auf eine Behandlung reagieren wird. Auch hier kann die integrierte Diagnostik eine Rolle spielen.

Neben dieser Genotypisierung kennen wir auch die Phänotypisierung, d. h. die Erfassung von Umweltfaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Person eine bestimmte Krankheit entwickelt. In einer Partnerschaft mit der University of Pennsylvania versucht Sectra, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesem Gebiet in eine effektive IT-Lösung umzusetzen.

Unternehmensbildgebung als Dienstleistung

Diese neuen technischen Entwicklungen sind wunderbar, aber sie erfordern eine neue Denkweise über die Bildgebung in Unternehmen. In der Tat sind die Entwicklungen so schnell, dass ein Krankenhaus, welches flexibel und anpassungsfähig genug bleiben will, um diese Entwicklungen sofort anwenden zu können, kaum um die Cloud herumkommen wird. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, über eine Cloud-Strategie zu sprechen. Dabei geht es nicht nur um Innovationen im Bereich der KI oder der Genomik, sondern auch um neue Methoden, mit denen Hacker:innen in Ihre Systeme eindringen können, wie z. B. Ransomware. Durch die Entscheidung für SaaS (Software as a Service) stellen Sie – auch als kleineres Krankenhaus – sicher, dass Ihr unternehmensweites Imaging-System immer auf dem neuesten Stand ist, ohne selbst in die Systemverwaltung oder Datenspeicherung investieren zu müssen. Sie zahlen nur für die Untersuchungen, die Sie tatsächlich durchführen. Wir nennen dies ein verbrauchsbasiertes Modell.

Bessere Nutzung der vorhandenen Technologie

Verbesserungen ergeben sich übrigens nicht nur durch die Anschaffung neuer Technik, sondern auch durch die bessere Nutzung der bereits vorhandenen Technik. Aus diesem Grund arbeitet Sectra mit Customer Success Manager:innen. Dies sind Spezialisten, die Daten über die Nutzung von Diagnosesoftware analysieren, um zu sehen, wie Fachärzt:innen, Labortechniker:innen und PACS-Administrator:innen die Funktionen der Software nutzen. Diese Analysen zeigen immer wieder, dass die Krankenhäuser viele Möglichkeiten verpassen, effizienter oder effektiver zu arbeiten. Wir helfen ihnen, diese Chancen zu entdecken und zu nutzen. Ein Beispiel dafür ist die strukturierte Befundung, die in unserer Software standardmäßig enthalten ist und Radiolog:innen dabei hilft, Berichte viel schneller zu erstellen.

Bekämpfung des Personalmangels

Kurz gesagt, Sectra unterstützt Krankenhäuser mit verschiedenen Innovationen, um Personalengpässe zu überwinden und die Diagnostik zu verbessern. Mit computergestützter Diagnostik und vollautomatisierten Arbeitsabläufen begegnen wir dem zunehmenden Mangel an Radiolog:innen, Onkolog:innen und anderen Fachärzt:innen. Der Mangel an IT-Fachkräften kann auch durch eine Cloud-Strategie für die Unternehmensbildgebung gemildert werden. Möchten Sie über die Herausforderungen Ihres Krankenhauses oder Ihrer Abteilung sprechen? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

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