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Arbeitsumgebung aus einem Guss

Thomas Jumpertz, Solution Experte bei Sectra

Das ständige Wechseln zwischen RIS und PACS kostet in der radiologischen Befundung wertvolle Arbeitszeit. Das neue Sectra-PACS macht Schluss mit diesem zeitraubenden Hin und Her. Thomas Jumpertz, Solution Experte bei Sectra, erklärt, wie eine rein PACS-basierte Befundung Workflows strafft und ein effizienteres Arbeiten ermöglicht.

„Wenn man parallel mit mehreren verschiedenen Tools arbeitet, hat man es auch immer mit unterschiedlichen Bedien-Philosophien zu tun“, sagt Jumpertz und veran-schaulicht an einem Beispiel: „Das ist, als würde man eine Textverarbeitung bedienen und danach Photoshop – beide Programme sind für ganz unterschiedliche Zwecke entworfen, das wirkt sich natürlich auch auf die Benutzerführung aus.“ Auf PACS und RIS umgemünzt bedeutet das, dass sich Grundfunktionen wie das Erstellen von Analysen oder multiplanarer Rekonstruktionen (MPR) zwischen den Programmen zwar ähneln, aber bei jedem Wechsel muss man umdenken, um wieder in die Das ständige Wechseln zwischen RIS und PACS kostet in der radiologischen Befundung wertvolle Arbeitszeit. Das neue Sectra-PACS macht Schluss mit diesem zeitraubenden Hin und Her. Thomas Jumpertz, Solution Experte bei Sectra, erklärt, wie eine rein PACS-basierte Befundung Workflows strafft und ein effizienteres Arbeiten ermöglicht. Funktionswelt des jeweils anderen Tools einzusteigen. „Wenn man jedes Mal im RIS überlegen muss, mit welchem Knopfdruck eine Messung in das PACS übernommen wird, dann raubt das kostbare Arbeitszeit.“

Da kennt sich der Befunder aus

Die Befundung vollständig in das PACS zu verlagern kommt daher dem Workflow zugute, argumentiert Jumpertz: „Die Information, dass ein neues Bild verfügbar ist, kommt in der Regel über das PACS. Die Benutzeroberfläche des Systems ist für Radiologen eine gewohnte Arbeitsumgebung, sie müssen sich also nicht in neue Funktionalitäten hineindenken, sondern können direkt mit der Befundung starten.“

Um das nahtlose Arbeiten ohne Programmwechsel zu gewährleisten wurde das Sectra-PACS mit vielen Funktionen ausgestattet, die für die Befunderstellung wichtig sind: Von der Auswahl des Befundtemplates über Hilfen für die automatisierte Dateneingabe bis hin zur Kommunikation des fertigen Befundes an das KIS und den Zuweiser ist in der Softwarelösung alles enthalten. Auch die Möglichkeit, die in einzelnen Bildern gemessenen Werte, wie beispielsweise Größe oder Volumen des Tumors, mit nur einem Klick als Tabelle in den Befund übernehmen zu können, ist eine Erleichterung.

Strukturierte Befundung statt radiologischer „Prosa“

Das Vereinen aller Funktionen unter einem PACS-Dach ist auch sinnvoll mit Blick auf die strukturierte Befundung, die in der Radiologie immer mehr an Bedeutung gewinnt, erklärt Jumpertz: „Wenn beispielsweise die Deutsche Röntgengesellschaft ein qualitätsgesichertes Template bereitstellt, das nach IHE-MRRT-Standards aufgebaut ist, kann jeder Radiologe das einfach herunterladen und im Sectra-PACS verwenden.“ Das bietet sich insbesondere bei Krankheitsbildern an, für deren Diagnostik und Therapie Leitlinien erarbeitet wurden. „Die strukturierte Befundung erleichtert die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Institutionen immens, denn die Standards kommen international zur Anwendung.“ Die Vergleichbarkeit der Daten kommt darüber hinaus auch der Forschung zugute.

„Viele Zuweiser haben Schwierigkeiten mit der herkömmlichen Prosabefundung“, sagt Jumpertz. „Vor allem, wenn sie den Radiologen nicht persönlich kennen, kann es schwierig sein, die individuellen Erläuterungen zu interpretieren – denn jeder Radiologe formuliert anders. Das mag bei einer längeren Zusammenarbeit zwischen Zuweiser und Radiologe nicht mehr der Fall sein, bei neuen Zuweisern kann es aber zu Rückfragen oder manchmal auch Fehlinterpretationen kommen.Auch der umgekehrte Fall kann zu Missverständnissen führen, wenn ein zuweisender Arzt Befunde unter-schiedlicher Radiologen interpretiert. Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse ist dann nicht oder nur schwer vorstellbar und kann im schlimmsten Fall zu einer Fehlerquelle werden.“ Die strukturierte Befundung mit ihrer klar vorgegebenen Struktur und Nomenklatur vermeidet Missverständnisse, da jeder Befund unter Verwendung der gleichen Terminologie nach dem gleichen Muster aufgebaut ist.

Hat das RIS ausgedient?

Wenn man eine solche Universallösung mit der optimalen Erweiterung Befundmodul hat – braucht man überhaupt noch ein RIS? Jumpertz dazu: „Die Entwickler sollten sich auf die Kernkompetenzen dieser Systeme besinnen: Terminmanagement, Dokumentation von Untersuchungsparametern, statistische Auswertungen und abrechnungsrelevante Informationen.“ Wenn diese Funktionen bereits im KIS abgedeckt sind, kann man im Zweifelsfall auf ein RIS verzichten, denn die übrigen Bestandteile sind bereits im PACS von Sectra enthalten.

 

Thomas Jumpertz ist Solution Experte bei Sectra. In dieser Rolle unterstützt er die Einführung neuer Produkte der Sectra in den deutschen Markt, sowie Erweiterungen der Bestandsprodukte ( Schwerpunkte: VNA, Dosismanagement, Kardiologie) in Abstimmung mit deutschen Kunden und interessierten Anwendern. Die Besonderheiten des Gesundheitssystems und der Gesetzgebung in der DACH-Region sind Jumpertz durch seine früheren Tätigkeiten als RIS-Produktmanager und -Applikationsspezialist bei den Firmen i-Solutions, iSoft, Siemens und Agfa vertraut. Praktische Erfahrung mit dem RIS konnte Jumpertz zuvor bereits im klinischen Umfeld sammeln – nach seiner Ausbildung war er viele Jahre als Medizinisch-Technischer Radiologieassistent (MTRA) tätig, zuletzt als leitender MTRA im Klinikum Leverkusen.