Kundenberichte

One for all – Sectra erweitert PACS um automatisierten Brustultraschall

Dr. Thomas Hilbertz, Facharzt für Radiologie, DIE RADIOLOGIE München

Zur Auswertung von automatisierten Brustultraschallbildern (ABUS), bietet Sectra die Möglichkeit einer multiplanaren Rekonstruktion (MPR). Die Funktion ist vollintegriert in die Mammographie-Befundoberfläche (IDS7/mx). Bisher konnte auf die Bilder ausschließlich mit speziellen Anwendungen oder über dedizierte Workstations zugegriffen werden, die als Zusatz zu der ABUS-Untersuchungseinheit erworben wurden. Durch diese neue Funktion sorgt Sectra dafür, dass die Bilddaten an jedem beliebigen Mammographie-Befundarztarbeitsplatz und unabhängig vom Standort ausgewertet werden können. Mit der Entwicklung und Integration der MPRFunktion für ABUS-Aufnahmen macht Sectra die dedizierten Workstations des Bildherstellers obsolet. Damit setzt das schwedische Medizintechnik-Unternehmen seine Vision, alle Bilddaten in einem System zusammenzufassen, weiter in die Tat um. 

Gestaltet wurde die neue Funktionalität in Zusammenarbeit mit Fachärzten der Partnerschaftsgesellschaft DIE RADIOLOGIE, einem der größten Zentren für die Untersuchung und Diagnose von Brusterkrankungen im Raum München und einer der wenigen Standorte in Deutschland, an denen eine Untersuchung mit einem ABUS-Scanner angeboten wird. Das Gerät tastet die Brust automatisiert ab und generiert hunderte von Schichtaufnahmen, die eine multiplanare Darstellung in den verschiedenen Raumebenen erlaubt.

“Wir nutzen die Technik hauptsächlich zur Früherkennung bei Frauen, die noch zu jung sind, um in das Mammographie-Screening-Programm aufgenommen zu werden”, erklärt Dr. Thomas Hilbertz, der für den Schwerpunkt Brustkrebsdiagnostik in der Praxisgemeinschaft mitverantwortlich ist. “Gerade in der Vorsorgesituation bietet der ABUS große Vorteile, weil er die komplette Brust abbildet und reproduzierbare Bedingungen schafft. So kann ich, wenn ich beispielsweise bei einer Patientin zu einem späteren Zeitpunkt eine Auffälligkeit finde, zu der früheren ABUS-Untersuchung zurückkehren, die Bilder noch einmal durchgehen und nachsehen, ob die Veränderung schon vorher da war und übersehen wurde, oder nicht. Das bietet einen großen Vorteil im Vergleich zum klassischen handgehaltenen Ultraschall, bei dem immer nur einzelne Bilder dokumentiert werden.”

Für die Visualisierung der Volumendatensätze bedarf es eines Arbeitsplatzes, der über die notwendigen technischen Komponenten und Funktionalitäten verfügt. Anwender können entweder die dazugehörige Workstation des gleichen Herstellers – so wie die Münchner es bisher mit dem ABUS-System gehandhabt haben – oder sie direkt vollintegriert in der Sectra Lösung nutzen. Unterstützt wird dies zusätzlich durch dynamische Anzeigeprotokolle.

Sectra ist es nun gelungen, die Funktionalität für automatisierten Brustultraschall in ihr PACS zu integrieren. So kann der Datensatz direkt im digitalen Bildarchiv visualisiert und analysiert werden – ohne Zwischenschritte. Für das Team eine enorme Zeitersparnis, freut sich Thomas Hilbertz: “Wir sind eine große Einheit. Teilweise führen sieben, acht Kolleg*innen zeitgleich die Brustdiagnostik durch. Es erleichtert die Arbeit deutlich, wenn von jedem Standort aus auf die Schichtbilder zugegriffen werden kann. Zum Beispiel auch, wenn man einen auffälligen Befund im ABUS diagnostiziert hatte und zwei Wochen später eine Biopsie durchführen möchte. Das Langzeitarchiv von Sectra hält hierzu alle Voruntersuchungen bereit. Besondere Unterstützung für den Vergleich bietet das punktgenaue Verlinken von aktueller und Voruntersuchung auch mit MPR-Rekonstruktionen.“

Die Erwartungen und Ansprüche der Radiologen an den Sectra PACS Viewer sind von Anfang an in die Produktentwicklung miteingeflossen. Auch wenn die neue Funktion bereits eine solide Basis bietet, gibt es Visionen für den Ausbau des Funktionsumfangs.

Dr. Thomas Hilbertz ist Facharzt für Radiologie und seit 1993 Partner der „Radiologie am Prinzregentenplatz“, die 2016 mit der „Radiologie München Zentrum“ fusionierte und seitdem unter dem Namen „Die Radiologie“ firmiert. Er ist Programmverantwortlicher Arzt der Screeningregion München Nord im Deutschen Mammographie-Screening-Programm und Vorstandsmitglied im Berufsverband (BVBRN).